Freitag, 16. Juli 2010

Tage wie diesen..

…braucht kein Mensch. Ich kann mich zwar nicht erinnern, mit dem linken Fuß zuerst aufgestanden zu sein, aber es muss wohl so gewesen sein…

…denn nachdem ich pünktlich um 07.00h dem Ruf meines Weckers gefolgt bin, nahm Murphy’s Gesetz seinen Lauf. Zunächst wiegelte das Schicksal mich in Sicherheit, wehte eine kühle Brise durch die Wohnung und ließ mich im Glauben, es sei ein ganz normaler Tag. Nach einer erfrischenden Dusche tapse ich in die Küche, um mir einen Kaffee zu brühen. Kaffeemaschine vorheizen, Tasse aus dem Hängeschrank nehmen, umdrehen und hinter meinem Rücken fällt irgendetwas mit einem lauten Knall auf den Küchenboden und atomisiert sich. Was war denn das? Ich habe doch die Schranktür geschlossen und aus geschlossenen Schränken kann nichts herausfallen. Vorsichtig drehe ich mich rum, denn ich bin natürlich auch noch immer barfuss. Über den gesamten Küchenboden und auch über die Türschwelle hinaus sind kleine, klitzekleine, große und mittelgroße Glassplitter mit Kuhflecken verteilt, dazwischen liegen (gefühlte) Millionen von Kaugummis in allen Farben des Regenbogens. Och nee. Diese kitschige Milchflasche mit den Kaugummis aus dem Spielzeug-Kaugummi-Automaten hat sich selbstständig gemacht, ich hätte nicht mal mehr gewusst, dass sie dort auf dem Schrank steht. Ok, ärgerlich, aber eigentlich flott zu beseitigen - ausgerechnet heute habe ich jedoch einen Kundentermin und muss pünktlich das Haus verlassen. Dazu muss man wissen, dass mein morgendlicher Ablauf minutiös geplant ist, um möglichst lange im Bett bleiben zu können und somit keine Verzögerungen duldet. Also erstmal auf Zehenspitzen raus aus der Küche, glücklicherweise bleiben nur 7-8 kleine Splitter in der Fußsohle hängen, bevor ich meine Adiletten erreiche. Dann flux mit dem Besen die gröbsten Unreinheiten auf einen Haufen geschoben, schnell das Butterbrot und den lauwarmen Kaffee inhaliert und ab zur Arbeit. Äh, zu früh gefreut, obwohl KEIN Stau angesagt war, entwickelt sich die Fahrt zu einer endlosen stockender-Verkehr-Szenerie und wir kommen zu spät beim Kunden an. Ärgerlich. Der anschließende Termin beinhaltete ein Begegnung der dritten Art, auf die ich hier nicht näher eingehen kann – sie passte aber zum Tag.

Nach dem ich den restlichen Arbeitstag ohne weitere größere Hindernisse hinter mich gebracht habe, düse ich nach Hause. Dort fällt mein Blick auf den Scherben-Kaugummi-Mix, als ich jedoch eifrig mit dem Kehrblech und Handbesen die Reste beseitigen will, muss ich feststellen, dass sich die farbige Zuckerhülle der Kaugummis aufgrund der Temperaturen dazu entschlossen hat, sich vom Kaugummi zu lösen und auf den Fliesen festzukleben. Och nee. Das muss doch jetzt auch nicht sein, also jeden Kaugummi einzeln entfernen und dann noch mal feucht durchwischen. Dann ab zum Spanisch-Unterricht, bei dem mir leider auch die einfachsten Vokabeln nicht mehr einfallen wollten. Als ich später am Abend endlich auf meinen Lieblingssessel hänge und nach der Fernbedienung greifen will, stoße ich das frisch gefüllte Glas trüben Apfelsaftes um, was ich mir gerade eingeschenkt hatte. Ok, kein Problem, ist ja ein Glastisch. Doch ein Problem: die neuen Küchentücher liegen noch im Auto und der Saft tropft langsam am Tisch herunter auf die darunter liegenden Bücher. Jetzt reicht es aber. Schnell ein Geschirrtuch drauf geworfen, welches aber irgendwie nicht von besonderer Saugkraft gesegnet ist und nu ist aber gut! Dachte ich, bis 4 Uhr morgens, als mein Nachbar zwei Stunden lang, mit kleinen Unterbrechungen, seine Stereoanlage einem Leistungstest unterzogen hat. Glücklicherweise gibt es diese Tage nicht allzu oft, aber ich bin schon froh, dass er erstmal vorbei ist.

1 Kommentar:

  1. Hahahahaha :o) Kenn ich. Nur nicht mit Kaugummis, empfehlen kann ich Kaffeefilter, aber das hast du ja zum Glück nicht!

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